geschrieben am 30. Oktober 2012 von Redaktion
Strategische Partnerschaften intensivieren, Gestaltungsspielraum ausschöpfen
Unter diesem Titel haben zehn junge Autoren zusammen Ideen entwickelt, wie Deutschland in Asien-Pazifik - der aufstrebensten Region der Welt - erfolgreich mitgestalten kann. Die Handlungsempfehlungen für Bundesregierung und Bundestag reichen von China bis Ozeanien, von Wirtschaftskooperation bis zu den Goethe-Instituten.
Die Debatte über Deutschlands und Europas Politik im asiatisch-pazifischen Raum ist durch die laufenden geostrategischen Verschiebungen dringender denn je. Darin waren sich alle Autoren einig. Daher freuen sich die Atlantische Initiative e.V. und die Autoren auf eine spannende Debatte, Lob, Kritik und Ihre Ideen!
Memorandum Nr 2
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geschrieben am 05. Juli 2012 von Philipp Missfelder
Unternehmen und Politik müssen zusammenwirken, um den Zugang zu wichtigen Ressourcen zu sichern.
Eine sichere Rohstoffversorgung Deutschlands und Europas zu wettbewerbsfähigen Bedingungen ist die Voraussetzung für Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand. Von der Versorgung mit mineralischen Rohstoffen hängen in Europa 48 Millionen Arbeitsplätze ab. Angesichts des schnellen Bevölkerungswachstums sehen Negativszenarien Verteilungskämpfe voraus, es ist vom „race for resources“ die Rede.
Statt solcher Schlagworte braucht es nüchterne Analyse und klare Standpunkte. In der Rohstoffpolitik Europas gibt es dazu einen strategischen Konsens: Ziel ist es, zu einem fairen Interessenausgleich zwischen Nachfrageländern und Anbietern im globalen Rahmen zu gelangen. Weiterlesen
geschrieben am 21. März 2012 von Dr. Ulrike Guerot
Wieder einmal scheint Deutschland zu groß für Europa und zu klein für die Welt. Die neue Deutsche Frage lautet: ist Deutschland zu Beginn des 21. Jahrhunderts fähig und bereit, sich weiter für eine vertiefte europäische Integration zu engagieren oder strebt es danach, ein selbständiger Akteur auf der internationalen Bühne zu werden? Eine klare Antwort gibt es bisher nicht. Drei Entwicklungen sind jedoch zu beobachten:
Erstens verhandelt Deutschland seine Rolle in Europa neu. Die deutsche Dominanz in der EU beruht in erster Linie auf einem deutlichen ökonomischen Machtzuwachs in Europa. In dieser Debatte wird immer lauter ausgesprochen, dass Europa nicht Deutschlands einzige Option sei. Weiterlesen
geschrieben am 02. März 2012 von Philipp Missfelder
Die europäische Einigung lässt uns in Europa seit inzwischen über 60 Jahren in Frieden leben. Aber die Europäische Union steht vor historischen Herausforderungen. Die Zustimmung zu europäischen Einigungsprozess und zum Euro ist kein ewig währendes Naturgesetz.
Die historische Erfahrung lehrt: Eurozentrismus führt zu Europaverdrossenheit. Europa kann kein Superstaat werden, sondern lebt aus seiner Vielfalt und Verschiedenartigkeit. Gerade aus dem Wettbewerb der Regionen und der Länder zieht Europa seine Kraft. Eine allumfassend ausufernde Bürokratie, die sich demokratischer Kontrolle entzieht und bereit wäre, Schritt für Schritt die nationalen Parlamente nicht nur in Haushaltsfragen zu entmachten, wäre das Ende der europäischen Einigung. Weiterlesen
geschrieben am 27. Februar 2012 von Kai Schoenfeld
Indiens und Brasiliens Kooperation veranschaulicht hervorragend die geostrategische Emanzipation neuer Gestaltungsmächte. Diese Auswirkungen der Globalisierung muss Deutschland stärker beobachten. Daher hier ein Blick über Europa hinaus.
Wie genau sich Globalisierung auf sicherheitspolitischer Ebene vollziehen kann, haben jüngst die beiden Gestaltungsmächte (neuer Terminus deutscher Außenpolitik) Brasilien und Indien gezeigt. Der brasilianische Verteidigungsminister Celso Amorim reiste nach Indien, um dort mit seinem indischen Amtskollegen sowie mit hohen Militärs und offizielle Gespräche über die bilaterale verteidigungspolitische Zusammenarbeit zu führen.
Die Beratungen sollen, so machte Amorim in einem Interview mit The Times of India deutlich, Vorarbeit für ein Treffen der Präsidenten im Vorfeld des BRIC-Gipfels Ende März leisten. Weiterlesen
geschrieben am 13. Februar 2012 von Redaktion
Außenminister Westerwelle trat gestern eine Reise nach Südamerika an, um die bestehenden Partnerschaften zu vertiefen. Insbesondere die wirtschaftlichen Beziehungen sollen gestärkt werden. Lateinamerika hat sich in den letzten Jahren zu einer innovativen und dynamischen Region gewandelt. Noch sind die Saaten in der Entwicklung und noch muss sich viel verändern. Aber es kann sich in Zukunft für Deutschland lohnen sich schon jetzt als verlässlicher und dauerhafter Partner zu präsentieren. Die aktuellen Global Must Reads der Atlantischen Initiative e. V. stellen die interessantesten Informationen aus Artikeln von Denkfabriken über Lateinamerika und die karibischen Staaten vor.
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geschrieben am 23. Januar 2012 von Felix Seidler
Deutschland muss gegenüber den BRICs intensiver Außenpolitik betreiben. Die bestehenden Regierungskonsultationen sollten stärker genutzt werden. Da Europas Eigen- nicht mit der Außenwahrnehmung seiner Macht übereinstimmt, muss die Bundesregierung mehr Initiative zeigen, um mit den BRICs in der globalen Wirtschafts-, Versorgungs- und Cyber-Politik gemeinsam Resultate zu erzielen.
Ab 2025 wird Deutschland überholt
Zwischen 2025 und 2030 werden Brasilien und Indien laut dem IWF an Deutschland vorbeiziehen. Die einst drittgrößte Volkswirtschaft wäre dann nur noch die sechstgrößte der Welt. Will sich Berlin heute darauf vorbereiten, geht es primär um die Nutzung wirtschaftlicher Macht als politisches Instrument zum Ausbau bestehender politischer Beziehungen und Konsultationsformate. Nur über diese Beziehungen und Formate kann Deutschland im multipolaren Staatensystem positiven Einfluss ausüben.
Eine echte militärische Größe war die Bundesrepublik nie und sie wird es, unabhängig vom Vorhandensein des dafür nötigen politischen Willens, auch im Verbund mit Alliierten nicht mehr werden. Dazu haben alle Bundeswehrreformen zu tiefe Einschnitte hinterlassen. Europas Soft Power, gemeinhin als seine größte Stärke bezeichnet, erodiert durch die Eurokrise immer mehr und stellt damit keine ausreichende Grundlage dar, sich auf die Phase des „Überholt-Werdens“ vorzubereiten.
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