Transforming the U.S.-Japanese Alliance

Bruce Klingner, Heritage Foundation, 23.05.2007

Lange war es ruhig um Japan, die immerhin drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Doch nachdem die wirtschaftlichen Probleme weitgehend überwunden sind und sich die Kräfteverhältnisse in der Region nachhaltig verschoben haben, scheint das Land vor einem Comeback zu stehen: In Japan ist die Diskussion über eine größere Rolle in der regionalen Sicherheitspolitik entbrannt. Die USA sollten dies aktiv unterstützen, fordert Bruce Klinger von der Heritage Foundation.
Die Aufwertung der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte von einer Agency zu einem Ministerium leitete den beabsichtigten Rollenwechsel in der regionalen Sicherheitspolitik Nordostasiens ein. Derweil nimmt die innenpolitische Diskussion um eine Änderung des Verfassungsartikels 9 Fahrt auf. Diese so genannte „Friedensklausel“ schloss bisher den Einsatz von Militär zur Konfliktlösung aus.

Ganz reibungslos wird dieser Rollenwechsel allerdings nicht verlaufen. Vor allem Südkorea und China befürchten die Wiederbelebung des japanischen militärischen Nationalismus aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Unterstützung für eine Änderung des Artikels 9 innerhalb der japanischen Bevölkerung ist gering. Außerdem sind die Verteidigungsausgaben auf 1% des Bruttoinlandprodukts begrenzt. Ein Großteil davon verschlingt zudem das gemeinsam mit den USA betriebene Raketenabwehrsystem gegen Nordkorea.

Die USA sollten Japan deshalb aktiv bei seinem Bemühen unterstützen, diesen Rollenwechsel zu bewältigen. Es liegt im eigenen Interesse Washingtons, dass mit Japan ein vertrauter Alliierter eine größere Rolle in der regionalen Sicherheitspolitik übernimmt. Neben ihrer öffentlichen Unterstützung für mehr Verantwortung Tokios im nordostasiatischen Sicherheitsraum sollten die USA gemeinsam mit den Japanern deren zukünftige Rolle bei globalen humanitären und friedenssichernden Einsätzen bestimmen. Hier könnte Japan unter anderem der NATO in Afghanistan wertvolle Unterstützung leisten. Außerdem sollten die USA auf Japan einwirken, die historischen Bedenken seiner Nachbarn nicht weiter zu schüren.

Dies trifft besonders auf das Verhältnis mit China zu, warnt Wenram Jiang, Direktor des China-Instituts der University of Alberta. Denn trotz diplomatischer Annäherung in jüngster Zeit und einem chinesisch-japanischen Handelsvolumen von über 200 Mrd. Dollar in 2006: Auch China versucht, seine Position im militärischen Kräfteverhältnis zu verbessern, wie die Entwicklung eines neuen Jagdflugzeugs und die Spekulationen über den Bau einer eigenen Flugzeugträgerflotte zeigen. Denn während Japan unter Kräftegleichgewicht die Vormachtstellung der US-japanischen Allianz in der Region versteht, definiert Peking es als gleiche Verteilung der Macht zwischen China und seinen potentiellen Rivalen.

Zusammenfassung erstellt von Björn Sacknieß (31.05.2007)