Taliban Exposes Cracks in NATO

Simon Tisdall, YaleGlobal, 21.09.2006

Mit Blick auf den unerwartet zähen Widerstand der Taliban im Süden Afghanistans rief NATO Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer kürzlich zu mehr Solidarität unter den Partnern des nordatlantischen Bündnisses auf. Bei der Bereitstellung von Truppen trügen einige Mitgliedstaaten deutlich mehr Belastungen als andere.
Doch was de Hoop Scheffer als Mangel an Solidarität darstellte, ist aus Sicht wichtiger NATO-Staaten, wie Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien schlicht ein Mangel an Kapazitäten. Innenpolitische Faktoren, Budgetbeschränkungen, nationale Vorbehalte, unterschiedliche Vorstellungen über den Einsatz in Afghanistan und die Vorbehalte einiger Staaten gegenüber dem Anti-Terror-Kampf der amerikanischen Regierung sind weitere Gründe, die die Debatte verkomplizieren. Darüber hinaus sollte die Strategie der NATO für Süd-Afghanistans überdacht werden. Wiederaufbau staatlicher Strukturen, Entwaffnung von Milizen und die Unterbindung des Opium-Handels müssen wieder im Zentrum der Anstrengungen stehen.

Zusammenfassung erstellt von Christoph Klavehn (26.09.2006)