A Reality Check on African Aid

Homi Kharas, The Brookings Institution, 27.02.2008

Präsident Bushs Reise nach Afrika wurde in den Gastgeberländern zu Recht herzlich begrüßt. Während seiner Amtszeit hat sich die amerikanische Wirtschaftshilfe verdoppelt. Die USA haben sich mit einigem Erfolg dem Kampf gegen Aids und Malaria gewidmet. Zwischen 2000 und 2006 sind amerikanische Zahlungen konstant von 2.1 Mrd. auf 5.4 Mrd. Dollar gestiegen. Andererseits muss betont werden, dass die Hilfsleistungen anderer Länder und Hilfsorganisationen ebenfalls zugenommen haben. Die EU hat im Jahr 2006 insgesamt 21.9 Mrd. Dollar an afrikanische Länder gezahlt. Das Vereinigte Königreich, ein Land, dessen Wirtschaft nur ungefähr ein Sechstel so groß ist wie die der USA, hat knapp 5.2 Mrd. Dollar an Hilfszahlungen geleistet, also fast genauso viel wie die Vereinigten Staaten.

In einigen Fällen wurde Afrika zwar Unterstützung zugesichert, bürokratische Staatsapparate verhinderten jedoch die Zahlungen. Beispielsweise sollte Madagaskar über einen Zeitraum von vier Jahren beginnend im Jahr 2004 110 Mio. Dollar im Rahmen der von Bush ins Leben gerufenen Millennium Challenge Corporation erhalten, letztlich wurden jedoch bis November 2007 nur 23 Mio. Dollar gezahlt.

Die USA könnten es sich leisten, mehr zu tun. Bedauerlicherweise wurde 2006 mehr Geld an Wirtschaftshilfe an Afghanistan und Irak überwiesen – insgesamt knapp 6 Mrd. Dollar - als an die 45 Subsahara- Länder zusammen. Und dies ist möglicherweise sogar eine Untertreibung: denn davon waren 1,3 Mrd. Dollar in Form von Nahrungsmitteln, eine Art der Unterstützung, deren Effektivität von einigen Hilfsorganisation wie CARE so sehr bezweifelt wird, dass sie von ihnen eingestellt wurde.

Trotz der amerikanischen Bemühungen im Bereich der Krankenversorgung, fällt das Gesamturteil über die amerikanischen Hilfsleistungen gemischt aus. Denn Health Care ist für Afrikaner weniger wichtig als für Amerikaner: Gemäß Umfragen von Afrobarometer, dem führenden Meinungsinstitut in Afrika, in 7 der 10 größten Nehmerländern amerikanischer Entwicklungshilfe in Afrika – Sambia, Mozambique, Tansania, Uganda, Nigeria, Kenia und Südafrika – waren folgende Themen für den Durchschnitt der Befragten wichtiger als das Gesundheitswesen: Mehr Jobs, höhere Einkommen, Agrarsubventionen und Ausbau der Infrastruktur. Gerade in diesen Bereichen aber hat die US-Hilfe bedauerlicherweise abgenommen.

Zum einen sind die amerikanischen Hilfsleistungen für Afrika positiv zu bewerten; andererseits aber sollte man nicht vergessen, dass die USA noch mehr tun könnten als gegenwärtig. Amerikanische Wirtschaftshilfe sollte 40% der europäischen betragen. Anstelle der Ernährungshilfe, sollten sich die USA in der Entwicklungsarbeit auf den Ausbau der Infrastruktur, die Erhöhung der Agrarsubventionen und die Verbesserung der Wirtschaft in den afrikanischen Ländern konzentrieren. In Hilfsprogrammen wie den Millennium Challenge- Übereinkünften, die lokale Prioritäten respektieren, sollten sich die USA mehr auf die Umsetzung der Ziele konzentrieren und realistischere Zeitpläne erstellen. Dies wäre eine Form der Entwicklungshilfe, die die Welt begrüßen würde.

Zusammenfassung erstellt von Manuel Weitnauer (28.02.2008)