Can the United States Shed Its Oil Addiction?

Josef Braml, Washington Quarterly, 30 (Herbst 2007) 4, S. 117-130

Die Versorgungssicherheits-, Wirtschafts- und Umweltkosten ihrer gegenwärtigen Energieaußenpolitik werden die USA veranlassen, einen alternativen Weg einzuschlagen: in Richtung Gewinnung und Handel effizienter und erneuerbarer Energien.

Seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich der Energiekonsum der Vereinigten Staaten beinahe verdreifacht. Vor allem der Transportsektor verbrauchte immer mehr Energieressourcen, insbesondere Mineralöl. Da die Eigenproduktion in den letzten fünf Jahrzehnten relativ konstant geblieben ist und die Importe aus der so genannten „Westlichen Hemisphäre“ die erhöhte Nachfrage nicht befriedigen konnten, verstärkte sich die Abhängigkeit von Ölimporten aus instabilen Weltregionen wie der Krisenregion des Mittleren Ostens. Die damit verbundenen Kosten und Risiken für die nationale Energieversorgungssicherheit haben schon seit Ende der 1990er Jahre einen ersten und wichtigen Anreiz für die Neuausrichtung amerikanischer Energiepolitik geschaffen.

Zweitens stellt die Abhängigkeit von Erdölimporten die USA vor gravierende handels-, währungspolitische und damit gesamtwirtschaftliche Herausforderungen. Das in den letzten Jahren immens angestiegene Handelsdefizit ist zu einem Drittel den Energieimporten geschuldet. 

Drittens, die wachsende Sensibilität der Amerikaner für die von Umweltverschmutzung und Klimawandel verursachten gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Probleme erhöht den politischen Druck auf ihre Regierung, Abhilfe zu schaffen.

Diese drei Probleme sollten politischen Entscheidungsträgern in den USA starke Anreize geben, die US-Wirtschaft auf möglichst niedrigen Verbrauch fossiler Brennstoffe umzustellen (Stichwort: „low carbon economy“). Die Umorientierung der öffentlichen Meinung und die Neupositionierung wirtschaftlicher Interessen bieten auch Chancen für politische „Pionierunternehmer“, einen Kurswechsel in die Wege zu leiten. Anstatt in einen Wettbewerb mit aufstrebenden Mächten um knapper werdende fossile Energieressourcen zu treten, könnte sich Amerika kraft seiner Smart-Power unter der Führung seines nächsten Präsidenten in eine stärkere Lage als Anbieter begehrter Ressourcen positionieren: Wegweisend wären kooperative und lukrative Arrangements, um die steigende internationale Nachfrage nach erneuerbaren Energien und neuen Technologien zu bedienen.

Zusammenfassung erstellt von Redaktion (19.09.2007)