All at Sea Over Resources in East Asia

Barry Wain, YaleGlobal, 14.08.2007

Die Ozeane nehmen eine immer größere Bedeutung in den internationalen Beziehungen ein (siehe Global Must Reads Mai 2007). Eines der umstrittensten Seegebiete ist das Südchinesische Meer. Bisher sind die Ansprüche der vier Anrainerstaaten China, Taiwan, Vietnam und die Philippinen auf das Gebiet nicht geregelt, noch gibt es Mechanismen, die im Falle einer Krise die Situation entschärfen könnten. Die Lage kann jederzeit eskalieren. Auf die im südlichen Teil des Seegebiets gelegenen Spratly-Inseln erheben sogar insgesamt 6 Nationen Ansprüche, zusätzlich zu den oben genannten auch Malaysia und Brunei. Alle außer dem Sultanat Brunei unterhalten Militärstützpunkte auf einzelnen Inseln dieser Gruppe, die häufig nur aus Riffen und Atollen besteht.

Dabei geht es nicht allein um die Bodenschätze, die auf dem Meeresboden vermutet werden. Mehr als ein Viertel des Welthandels verlaufen durch diese Gewässer, 65% des Energiebedarf Chinas werden durch das Südchinesische Meer geschifft, bei Japan sind es sogar 70%. Damit ist dies kein rein regionales Problem, sondern betrifft viele Nationen, darunter auch die Großmächte. Denn ein Konflikt würde die globale Schifffahrt durch diese strategische Wasserstraße deutlich erschweren.

Vor allem Chinas Ansprüche auf die Region müssen beachtet werden, sind die Chinesen doch als einzige Nation in der Lage, ihre Forderungen auch militärisch durchzusetzen. Bisher beschwichtigte der chinesische Wirtschaftsboom noch alle Anrainerstaaten. Doch Initiativen wie die von BP, die zusammen mit ConocoPhillips und der staatlichen Vietnam National Oil and Gas Group eine vor der vietnamesischen Küste verlaufende Pipeline baut, sorgen ebenso für Unruhe wie die Übergriffe chinesischer Militärboote auf vietnamesische Fischer. Die größte Gefahr aber droht der Umwelt: Die fehlende Regelung der Ansprüche und Zuständigkeiten für das Gebiet fördern die Wasserverschmutzung, die Zerstörung von Riffen und Mangrovenwäldern sowie die Überfischung.

Zusammenfassung erstellt von Björn Sacknieß (31.08.2007)