The Failed States Index 2007

The Fund for Peace und Foreign Policy, Juli/August 2007

Sudan, Irak, Somalia, Zimbabwe und Tschad sind laut dem Failed States Index 2007 die weltweit schwächsten Staaten. Der größte Absteiger des vergangenen Jahres ist Libanon, wo der neu entfachte Bürgerkrieg einen Großteil der positiven Entwicklungen aus den letzten 15 Jahren zerstört hat. In Somalia, schon letztes Jahr die Nr. 1 unter den schwächsten Staaten, hat sich die Lage nochmals verschärft. Doch es gibt auch Aufsteiger: Die Beispiele Liberia, Indonesien und die Demokratische Republik Kongo zeigen, dass freie Wahlen für eine wirkliche Verbesserung der Lage sorgen können. Alle drei Staaten verzeichneten in Folge einen deutlichen Gewinn an Stabilität. Auch wenn z.B. in Liberia noch 14.000 Blauhelmsoldaten stationiert sind, zeigen ein Wirtschaftswachstum von 7%, die Demobilisierung der Milizen und der Kampf der neuen Präsidentin Johnson-Sirelaff gegen die Korruption, dass das Land auf dem richtigen Weg ist. Überhaupt wirkt sich die Arbeit von Regierungen stark auf das Ranking aus. So haben mit Sudan, Simbabwe und Tschad 3 der 5 schwächsten Länder Staatsoberhäupter, die seit mehr als 17 Jahren an der Macht sind und den Niedergang ihrer Länder zu verantworten haben.


Doch schwache Staaten stellen nicht nur national eine Gefahr dar, sondern strahlen oft auf die direkten Anliegerstaaten ab. Aufgrund von kulturellen Gemeinsamkeiten oder gemeinsamer Unterentwicklung neigen zerfallende Staaten häufig zu Clusterbildung. Die Beispiele Sudan, Somalia und Afghanistan zeigen, wie durchlässig nationale Grenzen für Konflikte sind.
Ein Grundsatz der Moderne lautet, dass Distanz kaum noch einen Unterschied macht. Attentate können die Aktienmärkte auf der anderen Seite der Erde zum Absturz bringen. Angesichts von insgesamt 8 afrikanischen unter den 10 weltweit schwächsten Staaten sollte der Westen vor allem die Lage auf dem schwarzen Kontinent genau beobachten.

Zusammenfassung erstellt von Björn Sacknieß (31.07.2007)