“Mut für klare Botschaften des Wandels, eine liberale Vision, unterlegt mit Zuversicht“

Joerg Wolf │ 15. November 2016



Die Wahl von Donald Trump hat Berlin überrascht und viele erste Reaktionen machen das auch deutlich. Die vielleicht beste, weil selbstkritische, aber positiv zukunftsgewandte Antwort hat Bastian Hermisson von der Böll-Stiftung gefunden. Selbst die konservative Zeitung Die Welt lobt seine Rede auf dem Grünen-Parteitag: „Die Lehre aus Trumps Sieg hat nur ein Grüner verstanden“

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Deutschland muss viel mehr sicherheitspolitische Verantwortung übernehmen

Sebastian Bruns │ 09. November 2016



Die Katerstimmung am heutigen Morgen war förmlich mit den Händen zu greifen. Der Wahlausgang in den USA hat weite Teile der deutschen Öffentlichkeit, der Politik und nicht zuletzt der Wissenschaft tief getroffen. Mich persönlich überrascht er hingegen nicht sonderlich, auch wenn mich das Ergebnis betroffen macht. Offenbar hat man in Deutschland geradezu autosuggestiv auf Hillary Clinton setzen wollen, ohne auch nur im Ansatz begreifen zu wollen, welche politischen und sozialen Dynamiken in den USA am Werk sind.

Gleichwohl: Ein Präsident Donald Trump wird nicht alles von dem umsetzen, was er vollmundig im Wahlkampf versprochen oder womit er gedroht hat. Vieles kommt auf die Besetzung von zentralen Ämtern und Posten an. Im Dezember und Januar wissen wir mehr. Es bleibt zudem die vage Hoffnung, Trump könne trotz konservativer Mehrheit im Kongress eben nicht ohne Weiteres ‚durchregieren‘ können. Diese Aussicht ist sehr bedrückend.

Es ist an der Zeit, dass wir uns in Deutschland an den Gedanken gewöhnen, bald und sehr drastisch mehr sicherheitspolitische Verantwortung in einer zunehmend chaotischeren Welt übernehmen zu müssen. Leider bleibt schon unser eigenes Weißbuch zur Sicherheitspolitik 2016 bereits hinter den Erwartungen zurück. Wo liegt unsere Zukunft dabei, in welchen Foren, mit welchem Mix an Instrumenten? EU, NATO, UN, bilateral? Und was könnten sich die uns nicht so wohl gesonnenen Mächte und Player einfallen lassen, um die Überzeugungen und Willensstärke des künftigen Präsidenten Trump auszutesten? Es bleibt ein tiefes Unwohlsein - auch und vor allem bei jenen, die intensiv an auskömmlichen deutsch-amerikanischen Sicherheits- und Wirtschaftsbeziehungen arbeiten. Heute, morgen und in den kommenden Jahren.

Dr. Sebastian Bruns ist Experte für transatlantische Beziehungen am Institut für Sicherheitspolitik (ISPK) und ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Republikanischen Abgeordneten im US-Kongress.

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