Die Zahl der Fans deutscher Außenpolitik wächst! Die neue Facebook-Seite des Auswärtigen Amtes (AA) hat mittlerweile die Marke von 2.000 Fans überschritten. Neben den diplomatischen Vertretungen in fast allen Staaten der Erde zeigt Deutschland nach Twitter nun mit einer weiteren digitalen Botschaft Flagge im Web 2.0.

Da in Politik, Fachwelt, Presse, Blogs und auch hier auf Deutschlands Agenda immer wieder „mehr Debatte“ über deutsche Außen- Europa- und Sicherheitspolitik gefordert wurde, ist die Eröffnung der neuen Facebook-Botschaft des AA ein wichtiger Schritt dahin.

Wie die inoffizielle Fan-Seite der Bundeswehr mit mehr als 165.000 Fans zur Debatte über deutsche Sicherheitspolitik beiträgt, so wird die offizielle AA-Seite bei weiterem Fan-Zuwachs mittel- und langfristig mehr Interesse an Außenpolitik wecken und die öffentliche Debatte fördern. Eine Videoantwort von Außenminister Westerwelle am 19. September auf Statements und Fragen der AA-Fans weißt den Weg.

Kritik an der deutschen Debatte scheint mittlerweile an einer anderen Stelle geboten. Das AA wird wohl „Europa“ zu einem seiner Schwerpunkte bei Facebook machen (müssen). Angesichts der neuesten negativen Meinungsumfragen über die weitere EU-Intergation besteht hier wahrlich Bedarf. Aber wo ist in der laufenden Europa-Debatte, die aus der Wissenschaft vor allem von Juristen und Ökonomen dominiert wird, eigentlich die deutsche Politikwissenschaft?

Bisher bleibt diese Disziplin unter ihren Möglichkeiten, obwohl sie in der Krise dringender denn je für Erklärungen und neue Konzepte gebraucht wird. Sachverstand ist an deutschen Universitäten mehr als genug vorhanden, aber er müsste sich mehr und prominenter äußern. Vor allem da, wo die jungen und auch immer mehr ältere Bürger heute unterwegs sind: Im Web 2.0.